Roman "Das Jakoberhaus"

Das Jakoberhaus


Roman

Das Jakoberhaus

Das sogenannte „Jakoberhaus“ steht in Hagenbüchach im Landkreis Neustadt/Aisch. Hagenbüchach ist eine kleine Gemeinde mit jetzt 1.300 Einwohnern und das Jakoberhaus ein schlossähnliches, stolzes Gebäude. Es passt also eigentlich nicht in ein ländlich geprägtes Örtchen und schon gar nicht in ein bäuerliches Dorf Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf der Spurensuche nach den Gründen dieser außergewöhnlichen Standortwahl stieß ich auf die Deportation von circa 100 Kärntner Slowenen, die 1942/43 dort interniert und zum Arbeitsdienst gezwungen wurden. Nicht nur bei hiesigen Historikern, sondern auch bei den Einwohnern Hagenbüchachs erfuhr ich großes Nichtwissen bzw. Nichtwissenwollen – aus den unterschiedlichsten Gründen. Angestachelt vom Schweigen der einheimischen Zeitzeugen machte ich mich auf den Weg nach Kärnten und sprach dort mit fünf Betroffenen, die damals in das Lager Hagenbüchach verbracht wurden. Das Schicksal dieser Menschen und das Leiden, das heute noch zu spüren ist, hat mich derart tief angerührt, dass ich beschloss, das Schicksal der Kärntner Slowenen im deutschen Raum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jedenfalls soweit dies in meiner Macht steht. Ich entschied mich für die Romanform, um möglichst viele Leserinnen und Leser zu erreichen, habe jedoch alle historischen Begebenheiten penibel recherchiert und - soweit mir bekannt - auch die bisher einzige Liste erstellt, auf der alle ca. 1.100 Deportierte mit Namen, Vulgonamen, Lager, Herkunftsort etc. zusammengefasst sind. Das Buch befasst sich jedoch nicht nur mit der Deportation von Menschen im 2. Weltkrieg, sondern beschäftigt sich auch mit dem faschistischen Gedankengut und dem Populismus damals wie heute und stellt den Bezug zur aktuellen politischen Situation in Deutschland, Österreich und Europa.

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